Das 1970 gegründete Unternehmen SCEA Simier kultiviert seit über 50 Jahren eine tiefe Leidenschaft für die Vielfalt im Gartenbau. Mit mehr als 4.000 Sorten und fast zwei Millionen produzierten Pflanzen pro Jahr ist das Unternehmen zu einer Referenz für öffentliche Grünflächen und ikonische Stätten wie Villandry, Chenonceau und Chaumont-sur-Loire geworden. Immer auf der Suche nach Innovationen, die Qualität und Produktionseffizienz verbinden, baute Simier nach einem Großbrand im Jahr 2022 sein gesamtes Gewächshaussystem für die Pflanzenvermehrung neu auf. Dieses Ereignis markierte einen Wendepunkt: Hervé Simier traf die strategische Entscheidung, Plastiktöpfe vollständig abzuschaffen. Heute ist Growcoon ein Eckpfeiler des Produktionssystems und wird für 80 % aller Pflanzen verwendet.
'Growcoon ist die erste Lösung, die wir getestet haben und die Plastiktöpfe wirklich überflüssig macht. Er reduziert nicht nur den Abfall, sondern beseitigt ihn vollständig. Für öffentliche Pflanzungen bedeutet dies eine grundlegende Veränderung: Nach dem Einpflanzen muss kein Plastik mehr entsorgt oder verwaltet werden. Der Growcoon zersetzt sich innerhalb weniger Wochen auf natürliche Weise im Boden, während die Pflanze weiterhin kräftig Wurzeln schlägt.'
Der Wechsel wurde durch regulatorische Änderungen motiviert, aber auch durch das ehrgeizige Ziel, Abfall zu reduzieren, ohne die Qualität der Pflanzen zu beeinträchtigen. Hervé Simier hatte Growcoon bereits in kleinerem Maßstab getestet und war von dessen Leistungsfähigkeit und vollständiger biologischer Abbaubarkeit überzeugt.
'Wir wollten keine Lösung, die lediglich den Kunststoffverbrauch reduziert. Unser Ziel war es, Verpackungen vollständig zu eliminieren', erklärt Hervé Simier.
Während des Umbaus wurde Growcoon zum neuen Standard für die Vermehrung. Dank eines Growcoon-Dispensers in Kombination mit einer Traybefüllung ist dieser Prozess nun vollständig automatisiert. Damit wurde Simiers Produktionswerkzeug in einem einzigen Schritt modernisiert – technisch, ökologisch und betrieblich.
Einer der konkretesten Vorteile für Simier ist die Reduzierung der manuellen Arbeit. Bei herkömmlichen Plastiktöpfen mussten die Teams zuvor jede Pflanze einzeln aus dem Topf nehmen, was zeitaufwändig war und Abfall verursachte. Mit dem Growcoon werden die Pflanzen dagegen pflanzfertig und ohne Plastik geliefert.
'Für ein Team von drei Personen hat sich die effektive Pflanzzeit von umgerechnet 1,8 auf fast 2,9 Personen erhöht', erklärt Hervé Simier. 'Das ist eine Zeitersparnis von fast 30 %.'
Die homogene Wurzelstruktur, die mit dem Growcoon erzielt wird, reduziert auch den Stress beim Umpflanzen, was zu weniger Verlusten führt – insbesondere bei den empfindlichsten mehrjährigen Arten. Simier beobachtet somit eine schnellere Erholung in öffentlichen Beeten sowie eine stärkere Wurzelentwicklung bereits in den ersten Wochen, selbst unter schwierigen Bedingungen.
'Was wir besonders schätzen, ist, dass Growcoon agronomische Leistung mit verantwortungsbewusster Produktion verbindet. Vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels konnten wir auf einen vollständig mechanisierten Prozess umstellen. Der von Maan Horti Automation entwickelte Growcoon-Dispenser platziert die 7 cm großen Growcoons in wiederverwendbaren Platten mit 104 Vertiefungen. Diese werden dann in etwa 40 Sekunden mit Substrat befüllt. Seitdem hat Simier sein Volumen verdoppelt und erreicht nun 1,4 Millionen Growcoons pro Jahr, was etwa zwei Millionen Pflanzen in Töpfen von drei bis sieben Zentimetern entspricht.'
Für Simier beschränkt sich Nachhaltigkeit nicht nur auf die Reduzierung von Kunststoff. 'Wir wollten keine ‚weniger schlechte‘ Lösung, sondern ein Anbausystem, das keine Spuren hinterlässt', erklärt Hervé Simier.
Der von der Firma Klasmann-Deilmann vertriebene Growcoon wird aus biologisch abbaubaren Polymeren hergestellt und zersetzt sich während des Anbauzyklus vollständig. Die Kommunen müssen daher nach der Pflanzung keine leeren Töpfe mehr verwalten, transportieren oder entsorgen – ein großer Vorteil sowohl in betrieblicher als auch in ökologischer Hinsicht.
Darüber hinaus fördert die Struktur des Growcoons eine bessere Wurzelbildung und ein besseres Wassermanagement, wodurch die Pflanzen robuster werden, insbesondere in Dürreperioden. Die Einsparungen an Arbeitskräften sind zwar unmittelbar spürbar, doch Simier sieht vor allem einen langfristigen Wert in diesem Übergang zu einer abfallfreien Pflanze, die den gesetzlichen Anforderungen und den steigenden Nachhaltigkeitserwartungen der Kommunen entspricht.